Der Koloss von Rhodos war eines der Sieben Weltwunder des Altertums. Fragen Sie aber einen Griechen nicht nach dem Koloss von Rhodos, denn Koloss heißt auf Griechisch Hintern, also würden sie nach dem Hintern von Rhodos fragen. Kolossos ist auf Griechisch das richtige Wort für den Koloss den wir meinen. Die Statue war etwa 34m hoch und wurde um 292 v. Chr. wahrscheinlich am Mandraki Hafen von Rhodos-Stadt auf einem 10m hohen Steinsockel aufgerichtet. Die Statue vollständig aus Bronze gegossen, war dem Sonnengott Helios geweiht und sollte an der erfolglosen Belagerung der Insel 305-304 v. Chr durch den Makedonier Demetrios Poliorketes erinnern. Dieser war von der Tapferkeit der Rhodier so beeindruckt, das er ihnen das riesige Belagerungsgerät schenkte. Die Rhodier verkauften es, um die Heliosstatue zu bezahlen. Den Auftrag sie zu Bauen bekam Chares, ein Bildhauer aus Lindos. Er benötigte zwölf Jahre, um den Koloss fertigzustellen. Die Statue soll mit gespreizten Beinen über der Hafeneinfahrt gestanden haben, was nach heutigem Wissen statisch unmöglich ist. Bei einem Erdbeben um 225 v. Chr. stürzte die Figur ein, und aufgrund eines Orakelspruches von Delphi blieben die Trümmer 900 Jahre liegen, bis sie von den Sarazenen 656 an einen jüdischen Händler abgegeben wurden. Angeblich waren 900 Kamele nötig, um die riesigen Bruchstücke auf die wartenden Frachtschiffe zu verladen. 1987 fanden Taucher der Küstenwache auf der Suche nach Rauschgift einen Steinbrocken in Form einer Faust. Man glaubte, einen Teil der sagenhaften Kolossalstatue gefunden zu haben. Es wurden weitere Tauchgänge unternommen, doch allmählich kamen Zweifel auf. Der Koloss war aus Bronze gegossen und die Fundstücke aus Kalkstein. Nach kurzer Zeit stellte sich die Entdeckung als großer Reinfall heraus. Der Felsbrocken wurde zwei Jahre zuvor bei Bauarbeiten ins Meer geworfen.
|