305-304 v.Chr landete Demetrios Poliorketes nach voran gegangenen Unstimmigkeiten mit seiner Flotte an der Nordspitze der Insel bei Rhodos Stadt. Legte wahrscheinlich bei Ialysos (damals Trianda) einen Hafen und sein Feldlager an. Er begann damit im Umkreis Wälder zu roden und Häuser zu zerstören. Zudem sandte er Piraten aus, um die Insel und das umliegende Seegebiet zu plündern. Um sich der Belagerung zu wehren, wurden die Mauern von Rhodos mit 6000
einheimischen und 1000 ausländischen Männern besetzt. Zunächst wurde die Stadt von der Hafenseite aus bekämpft und mit Landstreitkräften von dem Rest der Insel abgeriegelt. In der Zeit der Belagerung entwarf Demetrios neue und größere Belagerungsmaschinen. Demetrios besaß durch sein Asiatisches und griechisches wissen und die Begeisterung neuer Techniken die Möglichkeit völlig neue Kriegsmaschinen zu entwickeln. So wurde der Hafen mehrere male angegriffen, von den Rhodischen Truppen verteidigt und Teilweise wiedererobert, bis im Oktober 305 wegen der einsetzenden Winterstürme ein Angriff von See aus nicht mehr möglich war. Die Wintermonate nutzten beide Seiten zur Verbesserung ihrer Lage und die Belagerer zur Konstruktion und Bau Eroberungs-Türmen. Im Frühjahr 305 v. Chr wurden die Kämpfe fortgesetzt. Und scheiterte zunächst an einem vorgetäuschten Überläufer an die Rhodier und einem Vermittlungsversuch einer Delegation aus Knidos. Danach begann der Sturm auf die Mauern und bereits im ersten Anlauf wurde der stärkste Verteidigungsturm eingenommen und die anliegende Mauer zerstört. Die Rodier zogen sich sofort hinter ihre zweite Mauer zurück. Zur selben Zeit traf eine Flotte mit 75 Transportschiffen des Ptolemaios, beladen mit 300.000 Artaben Getreide im sicheren Hafen von Rhodos ein. Kurz danach gelang es auch 30 anderen Schiffen unbehelligt in den Hafen einzufahren um Gerste und Weizen abzuladen. Mit neuer Motivation versuchten die Rhodier einen Nachtangriff auf die Belagerungsmaschinen. Die sie jedoch nicht zerstören konnten, aber so viel schaden anrichten das die Maschinen von den Gegnern zurückgezogen werden mussten, um aufwendig repariert zu werden. Diese Zeit nutzten die Rhodier um die zerstörte Mauer zu reparieren und noch eine weitere zu bauen, zudem wurde davor noch ein Graben ausgehoben, um das vordringen zu erschweren. Nun wurden auch die Rhodischen Schiffe entsandt, um an der asiatischen Küste die Schiffe des Demetrios anzugreifen. Mit einer weiteren Lieferung von 300.000 Artaben Getreide trafen auch 1.500 Männer Verstärkung des Ptolemaios ein. (Artabe, ein griechisches, medisches und altpersischen Raummaß, es wurde in der Antike für Getreide und Flüssigkeiten benutzt.) Vor dem finalem Angriff auf die Mauern zum Sommerbeginn traf eine Gesandtschaft aus fünfzig griechischen Städten unter der Führung von Athen bei Demetrios ein um einen Vermittlungsversuch zu starten. Er wurde dringendst gebeten nach Griechenland zurück zu kehren, da dort eine militärische Auseinandersetzung mit Kassander bevorstand. Demetrios wollte dem aber nicht folgen und ließ die Delegation wieder abreisen. Demetrios wollte nun eine Entscheidung herbeiführen und endlich die Mauern durchbrechen, dazu entsandte er 1500 Elitesoldaten die bei Nacht unbemerkt im Graben vor der Mauer Position einnahmen. Am Morgen begann nun der Angriff der sich um die gesamte Mauer und vom Hafen aus erstreckte. Die zahlenunterlegenen Rodier waren gezwungen ihre Kräfte zu verteilen, so das die Mauern im einzelnen nur schwach besetzt waren. Das war nun der Zeitpunkt für die Elitesoldaten die Mauer zu stürmen und die sie auch im Handstreich überwunden hatten. Nun hatten sie das Theater hinter der Mauer und die nähere Umgebung auf der Akropolis eingenommen. Schnell zogen die Rodier ihre Truppen an das Theater zusammen und konnten den Gegner noch mal hinter die Mauer zurückdrängen, jedoch mit der Gewissheit das sie der Übermacht nicht mehr standhalten konnten. Als nun der entscheidende Todesstoß von Demetrios vorbereitet wurde kam ein Bote mit einer Nachricht seines Vaters und gleichzeitig eine Abordnung des aitolischen Bundes, die beide Demetrios eindringlich zu einer vertraglichen Einigung mit den Rodiern riet. Zur selben Zeit traf auch eine Botschaft von Ptolermaios ein, mit der Zusicherung weiterer Getreidelieferungen und der Aussendung von 3000 Soldaten, jedoch auch mit dem Rat einen Kompromissfrieden mit Demetrios zu schließen. Demetrios willigte aus unerklärlichen Beweggründen ein. Obwohl er an jenem Tag Rhodos hätte einnehmen können und keine Macht der Welt ihn daran hindern konnte befahl er seinen Männern sich zurückzuziehen um schnellstmöglich mit seiner Flotte nach Griechenland zurückzukehren. Vorher handelte er noch einen Vertrag aus bei dem beide Seiten ihr Gesicht wahren konnten. Aus Dankbarkeit für dieses Wunder bauten die Rhodier eine riesige Darstellung des Sonnengottes Helios der unter dem Namen Kollos von Rhodos in die Geschichte eingehen sollte
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