Das Königreich Italien hatte zu Beginn des 20. Jahrhundert große wirtschaftliche und soziale Probleme. Die meisten Italiener waren arm und sahen in Italien kaum noch eine Zukunft. Proteste wurden von der Regierung oft mit Gewalt niedergeschlagen so das viele ihr Glück in Südamerika und den Vereinigten Staaten suchten. Um diese Auswanderungswelle zu Stoppen wurde in den Tageszeitungen propagiert das die zum Osmanischen Reich gehörenden Provinzen Tripolitanien und Cyrenaika eher geeignet sind als das weit entfernte Amerika. Diese Idee griff die italienische Regierung auf um den Unmut seiner Bevölkerung zu dämmen und ihnen einen neuen Weg in die Zukunft zu zeigen. Daraufhin erklärten sie dem Osmanischen Reich den Krieg.
Die italienische Marine versenkte im September 1911 drei osmanische Torpedoboote vor der albanischen Küste, das ermöglichte italienischen Kriegsschiffen ungehindert bis an die Küsten des Osmanischen Reichs zu gelangen. Dessen schwache Armee konnte ihnen nichts entgegenstellen. Am 14. Oktober 1911 wurden dann Tripolitanien und Cyrenaika eingenommen. Nun wurden weitere osmanische Provinzen angegriffen und erobert, darunter auch Rhodos das im Mai 1912 mit geringem wiedererstand besetzt wurde. Am 18. Oktober 1912 wurde in Ouchy der Friedensvertrag vereinbart. Daraufhin musste das osmanische Reich auf Tripolitanien und Cyrenaika verzichten, auch die von den Italienern besetzten Inseln der Dodekanes wurden als Pfand einbehalten. Nach dem Ersten Weltkrieg sollten die Osmanen nach dem Vertrag von Sevres ganz auf die Inseln verzichten den sie aber nicht ratifiziert hatten. Nun sollten aufgrund eines griechischen-Italienischen Nebenvertrags die Dodekanes an Griechenland gehen. Doch die faschistische Regierung unter Mussolini erkannte den Vertrag nicht an und erklärten die Inseln nicht als italienische Kolonien sondern als Besitz. Die Bevölkerung bekam die italienische Staatsbürgerschaft, jedoch ohne Recht auf Wahl von Repräsentanten zudem wurde Italienisch als Pflichtsprache eingeführt und der Zuzug von italienische Bürgern gefährdet. Rhodos sollte dabei als vorzeige Insel ausgebaut werden. Die Italiener fingen an neue Infrastrukturen aufzubauen, errichteten zahlreiche Gebäude von denen Heute noch viele in Betrieb sind, begannen mit archäologischen Ausgrabungen und Restaurierung antiker Stätten unter der Führung des Archäologen Amedeo Maiuri. Hotels wurden gebaut und Strände für den ersten Tourismus bewirtschaftet. Als am 25. Juli 1943 Mussolini abgesetzt und inhaftiert wurde erklärte Italien seinen verbündeten, Deutschland, den Krieg woraufhin Deutsche Truppen Italien und die Insel der Dodekanes besetzten. Rhodos wurde dabei von der Heeresgruppe E übernommen, jedoch die Lokalverwaltung wurde weiterhin von italienischen Beamten geführt. Die Bautätigkeiten waren während der Deutschen Besatzung hauptsächlich Militärischer Natur. Viele Bunker an der Ostküste und einen alten verwaisten militärflughafen zwischen Charaki und Lindos kann man Heute noch entdecken. Im Juli 1944 begann man mit der Deportation der Juden von Rhodos um auch mit ihren Hab und Gut die Kosten und Versorgung der Deutschen Besatzung zu finanzieren. 1.673 Jüdische Bewohner von Rhodos wurden nach Auschwitz-Birkenau verschleppt, 54 hatten es geschafft der Deportation zu entgehen und nur 151 Rhodische Juden haben das KZ überlebt. Ein Mahnmal auf dem Märtyrer Platz in der Altstadt von Rhodos erinnert an die Deportation und Ermordung der Juden von Rhodos. Die britischen Seestreitkräfte blockierten Rhodos, so das eine Versorgung nur schwerlich aus der Luft stattfinden konnte. Nach Kriegsende gingen die Deutschen Soldaten in britische Gefangenschaft. 1948 ging Rhodos dann an das Königreich Griechenland.
Bella Rodi Wie Rhodos sein Italienisches Gesicht bekamWeiter:
Die Weltausstellung von 1911 auf Rhodos, wenigstens ein Teil davon. Weiter: