Im Dezember 1479 landete ein bewaffneter türkischer Aufklärungstrupp auf der Insel, der aber schnell von dem Ordensritter abgewiesen wurde. In weiser Voraussicht wendete sie der Ordensmeister Pierre d´Aubusson an seine anderen Ordensbrüder in ganz Europa und bat sie um Hilfe gegen
eine bevorstehende Belagerung der Osmanen. Daraufhin kamen aus Frankreich und Italien die 450 besten Ritter und 2000 Soldaten von seinem Bruder Antoine aus Frankreich zu Hilfe. Im Mai tauchten dann rund 170 Schiffe der Osmanen vor Rhodos auf und begannen mit der Landung von 100 000 Man Infanterie, Artillerie und Kavallerie. Die Stadt wurde rundherum abgeriegelt und die Befestigungen systematisch mit geschossen in den folgenden Monaten in Trümmern gelegt. Nachdem im Juni schon zwei groß angelegte Sturmversuche der Türken fehlgeschlagen waren setzte man nun am 28. Juli 1480 zu einem großen Generalangriff an. Die stark beschädigten Befestigungen boten der Stadt kaum noch Schutz und waren von den türkischen Truppen schnell überwunden. Rhodos schien verloren. Genau zu der Zeit traf ein Herold des türkischen Oberbefehlshaber Mesih Pascha ein und verkündete ein Plünderungsverbot, alle Schätze der Stadt seien nur dem Sultan vorbehalten. Nach dieser Ankündigung waren viele Soldaten wütend und fühlten sich ihres Anteils beraubt und kehrten dem Schlachtfeld den Rücken. Als der Rest der Truppen sahen, wie sich einige ihrer Kameraden zurückzogen, taten sie es ihnen gleich und schon bald war die gesamte Türkische Armee auf dem Rückzug. Verblüfft sahen die Johanniter dem Schauspiel zu, fasten sich jedoch schnell und begannen mit einem Gegenangriff, der dann die Türken noch schneller in die Flucht schlug und vielen von ihnen das Leben kostete. Der türkische Oberbefehlshaber fand keine Möglichkeit mehr seine Soldaten zu einem weiteren Angriff zu bewegen und mußte ruhmlos von der Insel abziehen. Rhodos war nach dem Rückzug der Türken völlig verwüstet und mußte in den folgenden Jahren wieder aufgebaut werden was ein schweres Erdbeben noch erschwerte.
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